Kärnten in der Stunde Null

Jörg Haider, der „Führer“ des BZÖ, verunglückt tödlich. Nachdem er bei den Wahlen für den Nationalrat für seine Partei sehr viele Stimmen geholt hatte, wäre er wieder auf der bundespolitischen Ebene präsent gewesen. Jetzt sucht sowohl das Bundesland Kärnten, als auch das BZÖ nach einer neuen Führungspersönlichkeit.

Vor der Landesregierung in Kärnten herrschte das ganze vergangene Wochenende Hochbetrieb. Das Bundesheer und die Feuerwehr hielten eine Ehrenwache für den Toten. Viele Menschen kamen, zündeten Kerzen an und warteten Stunden, um sich in das Kondolenzbuch eintragen zu können. Sie waren verzweifelt und trauerten aufrichtig um „ihren“ Jörg.
Nach dem Tod Haiders wird schnell vergessen, dass es auch eine andere Seite des Politikers gab. Einerseits war er ein Mensch, der sehr nah bei den Menschen war und sich mit deren Problemen beschäftigte. Andererseits beschimpfte er Andersdenkende, stigmatisierte Minderheiten und sympathisierte offen mit dem Dritten Reich.

Aber besonders Kärnten hat unter der dieser Tragödie zu leiden. Haider selbst wurde zwar in Oberösterreich geboren und die Kärntner akzeptieren nur sehr schwer jemanden, der nicht aus ihrer Mitte stammt. Aber Haider gab den Menschen in Kärnten das Gefühl etwas besonderes zu sein und das wirkte besonders gut, den er war nicht einer von ihnen. Haider bediente auch den Deutschnationalismus, der in Kärnten besonders stark ist. In dieser Region hat jede zweite Familie slowenische Wurzeln, d.h. vor zwei Generationen waren sie selbst noch „Ausländer“. Haider hat ihnen gezeigt, das es noch größere Außenseiter gibt.

Nachtrag: Die Todesursache war einfach zu hohe Geschwindigkeit. Dabei sind sich alle Experten einig.

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